KOMPLIZEN*SCHAFT – Toni Knapp Haus, Schwaz Mai/Juni 2025

Inspiriert von Gesa Ziemers Konzept der Komplizenschaft thematisiert die Ausstellung einerseits künstlerische Kollaboration, andererseits das experimentelle Zusammenspiel. Im zentralen Ausstellungsraum sind von den Künstler*innen gemeinsam gestaltete Leporellos zu sehen sein, beispielhaft für das Ausstellungskonzept. Individuelle, grafische, malerische und collagierte Elemente dienen als Impuls für die weitere Gestaltung durch die anderen Künstler*innen. Dieser Arbeitsansatz fordert, unseren Blick zu erweitern, Bilder neu zu denken, sich auf die Arbeit anderer einzulassen und das „Miteinander“ zu suchen. Mit den Leporellos und deren Präsentation entstehen facettenreiche Skulpturen, die, ausgehend von Einzelpositionen, das Konzept der Interaktion repräsentieren, dabei entstehende Geschichten, inhaltliche und formale Zusammenhänge visualisieren. Die Autorin Carolina Schutti nimmt mit einem eigens entstandenen Text, der bei der EröPnung vorgetragen wird, Bezug auf die Struktur des Leporellos und die künstlerischen Intentionen der Teilnehmenden.

 

Raumansicht, Stèf Belleu, Elisabeth Schutting, Albin Schutting

stumm verflochten (Krieg) 2025
Mischtechnik auf Papier
29,7 cm x 42 cm

stumm verflochten (Revolte) 2025
Mischtechnik auf Papier
29,7 cm x 42 cm

stumm verflochten (Ausbeutung) 2025
Mischtechnik auf Papier
29,7 cm x 42 cm

 

stumm verflochten (Profit) 2025
Mischtechnik auf Papier
29,7 cm x 42 cm


auffalten, auffliegen, dem wind vertrauen, welcher fliegende trägt und die gedanken derer, die an die erde gebunden sind. stumm verflochten in sehnsucht nach so etwas wie gerechtigkeit, einem märchen entnommen, zutaten des fernen glücks

brennesseln

            glasaugen

                        wimpern

auf fedrigem gartenvlies

zartbleibende suche nach beständigkeit

nach widerständigkeit (gegen

regen & wind & allerlei wittriges

ungemach)

 

 

stumm verflochten (Elisabeth Schutting); Text von Carolina Schutti 

 

 


Die Werkreihe stumm verflochten ist inspiriert von H.C. Andersens Märchen Die wilden Schwäne, das sich mit Themen wie Opferbereitschaft, Gerechtigkeit und moralischer Verantwortung auseinandersetzt. Brennnesseln erscheinen als wiederkehrendes Motiv in den Arbeiten – sie symbolisieren Schmerz, Heilung und widerständige Kraft.